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Klavierabend Uwe Balser
4. Februarum 19:00 - 20:30
SO 04.02., 19:00 Uhr, Blutenburg, Jella-Lepman-Saal
Klavierabend Uwe Balser
Werke von Beethoven, Medtner, Tschaikowsky, Pabst
„Lesen Sie Shakespeares Sturm“ soll Beethoven auf die Frage geantwortet haben, ob er etwas erläutern könne zum Inhalt der beiden erklungenen Sonaten. Es handelte sich um die d-Moll Sonate aus op.31 und die f-Moll Sonate op.57. Letztere wurde bald unter dem Namen „Appassionata“ berühmt, während die d-Moll Sonate heute als „Sturm-Sonate“ bekannt ist. Beide Sonaten stellt Uwe Balser als erste Konzerthälfte einem russischen Programm im zweiten Teil gegenüber, für das er spätestens seit seiner vielbeachteten CD-Einspielung der Werke von Nikolai Medtner als Spezialist gelten darf.
Paul Pabsts Freundschaft zu Tschaikowsky war so eng, dass seine Paraphrase zu „Pique Dame“ bereits vor der Uraufführung der Oper öffentlich erklingen konnte. Sein kurzzeitiger Klavierschüler Nikolai Medtner verzichtete auf eine Karriere als Pianist um sich ausschließlich der Komposition zu widmen. „Keiner schreibt Märchen wie Kolja“ sagte Rachmaninow, der ihn für den größten der lebenden Komponisten hielt. Mit insgesamt 14 Klaviersonaten ist Medtners Sonatenschaffen umfangreicher als das aller seiner Zeitgenossen. Seine in diesem Programm zu hörende g-Moll Sonate hielt der berühmte Pianist Vladimir Horowitz für die bedeutendste.
Programm
Ludwig van Beethoven
(1770-1827) |
Sonate d-Moll op.31,2
Largo – Allegro |
Ludwig van Beethoven
(1770-1827) |
Sonate f-Moll op.57
Allegro assai |
Pause | |
Nikolai Medtner
(1880-1951) |
Sonate g-Moll op.22 (1901-1910)
|
Peter Tschaikowsky
(1840-1893) |
Meditation D-Dur op.72,5 (1893)
|
Paul Pabst
(1854-1897) |
Paraphrase de Concert op.81
sur l‘opéra “Eugene Onéguine” de P. Tschaikowsky (1880) |
Seit seiner vielbeachteten CD-Einspielung mit Klavierwerken des russischen Komponisten Nikolai Medtner gilt Uwe Balser in Fachkreisen als Medtner-Spezialist. Im Jahr 1999 führte er mit der Philharmonie Timisoara das 2. Klavierkonzert dieses Komponisten erstmals in Deutschland und Rumänien auf – im November 2003 folgte eine Aufführung mit dem Philharmonischen Orchester in Kaliningrad. Auch begeisterte er beim Festival „Russische Komponisten im Exil“ im Jahre 2011 in Saarbrücken neben Künstlern wie Boris Berezovsky und Ekaterina Derzhavina insbesondere mit Werken von Nikolai Medtner. Im Januar 2020 spielte er das Eröffnungskonzert zum Medtner-Jahr (140. Geburtstag des Komponisten) im Zsereteli-Museum in Moskau und war Anschließend Juror im internationalen Medtner-Wettbewerb in St. Petersburg. Im weiteren Verlauf des Jahres 2020 wurde eine Live-Aufnahme aus dem Freitagskonzert vom 20.2.2015 mit der Sonata Reminiscenza in einem künstlerischen Animationsfilm über Nikolai-Medtner im Rahmen des historischen russischen Kulturprojekts „Living Records“ verwendet.
Auch beim 3. Internationalen Medtner-Wettbewerb in St. Petersburg 2022 nahm Uwe Balser als Juror teil, aufgrund der Corona-Pandemie allerdings online.
Neben seinen Konzertreisen, die Ihn durch viele europäische Länder bis nach Japan, Australien und Korea führten, genießt er auch einen ausgezeichneten Ruf als Pädagoge. Meisterkurse gab Uwe Balser bisher in Brisbane (Australien) im Rahmen des „Stoliarsky International Festival“, in der Hochschule Timisoara (Rumänien), im Klaviersommer im Oberbergischen Land, mehrfach in Nagoya (Japan), in der Dong-A University Pusan (Süd-Korea), in der Zentralen Musikschule Moskau und in München.
Seine eigene Ausbildung erhielt er bei Reinhold Glaeser in Limburg, Pavel Gililov an der Musikhochschule Köln und Naum Grubert am Sweelinck-Konservatorium in Amsterdam. Wertvolle künstlerische Impulse erhielt er durch Paul Badura-Skoda, Karl-Heinz Kämmerling, Vladimir Tropp, Halina Czerny-Stefanska, Ilja Friedmann und Sergej Dorenski und insbesondere durch seine langjährige Zusammenarbeit und Freundschaft mit dem großen russischen Pianisten Igor Shukow.
1988 gewann er den 3. Preis beim internationalen Klavierwettbewerb in Finale Ligure (Italien).
Uwe Balser ist Mitglied des Leitungsteams der Musik- und Singschule der Stadt Heidelberg und künstlerischer Leiter der Jahrhundertwendegesellschaft Heidelberg.